Folge 2: Das riecht würzig

DAS RIECHT WÜRZIG
Geschrieben von Bert Plomp

In den letzten Jahrzehnten wurde viel Arbeit darauf verwendet, Menschen, groß und klein, von der Gesellschaft abhängig zu machen. Um sie dann basierend auf ihren Bedürfnissen zu kategorisieren und zu unterstützen.
Die Personen, die diese Entwicklung in Gang gesetzt haben, haben so ihre eigene Beschäftigung geschaffen. Inzwischen verdienen sie damit ordentlich Geld.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass unser Land jetzt voll von “Schwächlingen” ist. Von Menschen, die alle Pflege und Aufmerksamkeit benötigen. All diese armen Seelen leiden unter Problemen im Leben und tragen einen Rucksack mit sich herum. Einen Rucksack, in den die Regierung, sprich der hart arbeitende Niederländer, regelmäßig eine beträchtliche Summe steckt. Die Regierung hofft auf diese Weise, alle hilfsbedürftigen Personen so normal wie möglich funktionieren zu lassen. In der Schule und in der Gesellschaft.

Das Geld aus all diesen Rucksäcken landet dann wieder in den weiten Taschen der Personen, die bestimmte Kinder zu Problemkindern und bestimmte Menschen zu Problemfällen erklärt haben.
Die großzügige, helfende Hand schiebt selbstverständlich die Schuld an all dem Unglück auf die böse, kapitalistische Industrie. Auf diese egoistischen Unternehmer, die all diese armen Menschen verdorben haben. Sie mit fetthaltigem, zuckerhaltigem und glutenreichem Essen gestopft haben. Mit Alkohol und Tabak ihre Körper ruiniert haben.

Andererseits wollte das Individuum nun auch etwas mehr Aufmerksamkeit von seinen Mitmenschen. Dadurch entstand der allgemeine Wunsch nach Gründung von Gruppen. Gruppen, die die Anerkennung des gemeinsamen Problems ihrer Mitglieder anstreben. Schließlich steht man gemeinsam stark, und geteiltes Leid ist halbes Leid.
Diesen Wunsch sah man besonders bei Frauen stark aufkommen. Unter den Mitgliedern des “schwächeren Geschlechts” wurden in kürzester Zeit unterschiedliche Gruppen gegründet. Vertretende Körper wie die BUM-Gruppe, also die Gruppe bewusst unverheirateter Mütter. Die BAM-Gruppe: die Gruppe bewusst alleinerziehender Mütter. Die FIDW-Gruppe: die Gruppe von Frauen in den Wechseljahren. Die FOB-Gruppe: die Frauen ohne Gebärmutter. Und natürlich, bei weitem die größte und einflussreichste Gruppe, die FMB-Gruppe: die Frauen mit Gebärmutter.
Übrigens können wir heute feststellen, dass durch die Emanzipation der Frau und die “Demanzipation” des Mannes die Frau eher Anspruch auf den Titel “das starke Geschlecht” erheben kann als der “moderne Mann”.
In den naturwissenschaftlichen Studiengängen findet man heute mehr Mädchen als Jungen. Bei weiterführender Bildung wählen Jungen immer häufiger ein Spaßpaket oder überhaupt kein Paket, weil sie Hausmann werden wollen. Nach und nach übernehmen die Mädchen die Positionen der Jungen. Dieser positive Entwicklung bei den Damen steht gegenüber, dass viele junge Männer zu echten “Teemützen” geworden sind. Durch die “Demanzipation” sind sie zu echten Softies geworden. Sie trauen sich nicht mehr, irgendein Risiko einzugehen, und verweilen am liebsten an einem warmen, geschützten Ort, gekleidet in einen Strampler mit Eichelmuster.
Was an dieser Entwicklung negativ ist, ist, dass einige Mädchen jetzt auch den Mut haben, jemanden auf der Straße zu belästigen. Dass sie jetzt auch Gewalt anwenden und jemanden verprügeln oder sogar abstechen.
Im Sport gibt es eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Die Niederländer sind sowieso nicht für ihre Killermentalität bekannt. So wie es “bei unseren Nachbarn” der Fall ist. In gewisser Hinsicht ist das auch nichts, worüber man sich Sorgen machen sollte.
Was schön ist, ist, dass unsere Damen jetzt viele Medaillen holen. Während unsere Kerle immer öfter mit leeren Händen dastehen.
Wenn es um die Männer geht, sind wir zu einem Volk mit schwachen Knien geworden. Von der einst so “starken” VOC-Mentalität ist nichts mehr übrig. In der aktuellen Generation von Männern ist keine Spur mehr von der Mentalität der “Männer von Stavast” zu finden. Von Männern, die einst mit einem Messer zwischen den Zähnen die Weltmeere eroberten. Die weit weg von zu Hause an Land gingen, um die Einheimischen niederzuknüppeln. Es gibt tatsächlich eine umgekehrte Entwicklung.
Ist es nicht ein sehr schlechtes Zeichen, dass Frauen, Mädchen und Senioren auf der Straße belästigt werden. Dass männliche Zeugen zu ängstlich sind, um einzugreifen.

Obwohl es den Niederlanden regelmäßig gelingt, mit Spitzenfußballern an der EM und der WM teilzunehmen, geht es immer wieder in entscheidenden Momenten schief, und Oranje schafft es nicht, den Pokal nach Hause zu bringen. Mehrmals wurde in den letzten Minuten auf schlimme Weise verloren.
Sobald der moderne Oranje-Löwe ausgeschaltet ist, macht er sich, bewaffnet mit einem Schminkkoffer, auf Kosten der Fans auf zu einem exotischen Strand. Dort angekommen, liegt er den ganzen Tag und genießt seine reichhaltigen Tätowierungen. Diese Tätowierungen sollen das robuste, historische Bild des Seehelden mit einem Messer zwischen den Zähnen hervorrufen. Der Schminkkoffer fällt hier leider etwas aus der Rolle.

Man sieht auch immer mehr Männer mit einem Baby unterwegs. Wenn sie keinen Kinderwagen schieben, haben sie das Baby in einem Tragetuch an ihre Brust gebunden. Es wird nicht mehr lange dauern, und die Evolution wird dazu führen, dass sie ihrem Kind selbst Muttermilch geben können. Es sind dieselben Männer, die es für völlig normal halten, mit ihrer Frau zusammen zu Geburtsvorbereitungskursen zu gehen. Dass sie zusammen mit ihrer Frau keuchend da sitzen.

Die weichere Gesellschaft zeigt sich auch in einer Krisensituation. Sobald in den Niederlanden etwas Ernstes passiert, wird sofort ein Krisenteam gebildet. Psychologen und Sozialarbeiter beanspruchen sofort eine Hauptrolle. Unter ihrer Schirmherrschaft werden dann Treffen für Menschen organisiert, die geistige Unterstützung suchen. An solchen Abenden sieht man hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, Erwachsene erscheinen. Erwachsene, die bei den Treffen und bei den professionellen Helfern Trost suchen. Auf dem Weg zu einem solchen Treffen laufen diese Menschen mit einem Gesichtsausdruck herum, als ob ihnen persönlich Unrecht getan wurde. Während es jemand anderem widerfahren ist. Den anderen sieht man übrigens selten oder nie auf einer solchen “Trostrunde” erscheinen.
Ich frage mich oft, wofür Erwachsensein heute überhaupt noch steht. Für mich ist es ein Merkmal von Erwachsensein, wenn man beispielsweise mit unangenehmen Situationen umgehen kann. Wenn man in der Lage ist, seinen Kindern bei der Verarbeitung trauriger Erfahrungen zu helfen.
Wenn es etwas Schlimmes ist, wird auch oft so ein “stillen Marsch” organisiert. Was bringt das schon?
Wenn es um schweres Verbrechen geht, geht zum Gebäude, in dem dieser Übeltäter einsitzt. Demonstriert dort lautstark und versucht, den Schurken, sozusagen, ausgeliefert zu bekommen.
Niemand wird wegen so einem stillen Marsch wachliegen. Es wacht auch niemand davon auf. Der Verbrecher schon gar nicht.
In den Niederlanden sind wir heute sehr schnell verärgert. Wenn die Königin einen Furz lässt, rücken die Hilfstruppen schon wieder aus.
Wie jeder andere Mensch lässt die Königin einige Male am Tag einen Pups. Das ist nichts Besonderes.
Ich kann mir einigermaßen vorstellen, dass ein kräftiger Bauchwind der alten Königin Aufsehen erregen kann. Ein Furz von Maxima hingegen wird nicht so hart ankommen. Sie ist schließlich noch jung und viel volksnaher. Ein aus ihrem schönen Hintern entwichener Wind riecht einfach besser und ist daher geistig viel leichter zu verdauen.

WIRD FORTGESETZT

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